beantwortete Fragen zum Großen Garten Herrenhausen
Ehrenamtliche Gartenlotsen
Tage im Jahr
Im Großen Garten Herrenhausen sind ca. 40 ehrenamtliche Gartenlotsen von Ostern bis Mitte Oktober an den Wochenenden unterwegs, um Fragen der Besucher zu beantworten, Tipps zu geben und auf
Wunsch bestimmte Sehenswürdigkeiten zu erläutern.
Im Rahmen eines Workshops zur Qualifizierung Ehrenamtlicher im Kulturbereich mit dem Motto „Ich für mich, mit anderen, für andere“ machte Ronald Clark, der Direktor der Herrenhäuser Gärten, den
Vorschlag, in Herrenhausen ehrenamtliche Scouts als Infoservice einzusetzen – ergänzend zu zeitlich festgelegten, kostenpflichtigen Führungen.
Für die Umsetzung dieser Idee bildete sich eine sechsköpfige Projektgruppe, die sich um das Anwerben interessierter und geeigneter Personen bemühte. Aus der Fachliteratur wurde ein
30seitiges Handout erstellt, das in Kürze das Wesentliche zu der historischen Entwicklung sowie den einzelnen Sehenswürdigkeiten des Großen Gartens enthält. (Funktion: komprimiertes Infomaterial
für neue Lotsen und Nachschlagewerk für unterwegs).
Zu Beginn der Saison 2012 starteten 13 Lotsen in eine Versuchsphase. Das Projekt wurde von den Besuchern gut angenommen. Gemeinsame Treffen aller Gartenlotsen ermöglichten über Feedback ständige
Verbesserungen. Über eine Internetseite konnten alle auch zwischenzeitlich Anregungen und Kritik formulieren.
Ab 2013 gehörten wetterfeste Umhängetaschen (für Info-Material etc.) mit der Aufschrift „Gartenlotse“ zur Ausrüstung. Als Einsatzzeiten wurden Samstag 13 – 15 Uhr und 15 – 17 Uhr und Sonntag 11 –
13 Uhr, 13 – 15 Uhr und 15 – 17 Uhr festgelegt. In jeder Schicht sind drei Lotsen aktiv, die am Eingang an einem Info-Tisch stehen bzw. im gesamten Areal des Großen Gartens unterwegs sind,
um Besuchern vor Ort Tipps und Auskünfte geben zu können. In den folgenden Jahren warb die Projektgruppe neue Lotsen an, z.B. auf Freiwilligenbörsen, durch Verteilen eines selbst erstellten
Flyers sowie durch Kontakt zur lokalen Presse.
Es wurde darauf geachtet, dass sich innerhalb der Gruppe ein Wir-Gefühl herausbildete und verstärkte: Intern formierte sich z.B. das Projekt LlL („Lotsen lotsen Lotsen“), wobei Einzelne, die
Interesse an speziellen Themen entwickelt haben, die Gesamtgruppe führen. Aus der Aktion LlL ergab sich ein weiteres Angebot für Herrenhausen-Besucher: Per Anschlag oder Handzettel werden sie
darauf hingewiesen, wann ein Lotse an dem betreffenden Tag zu bestimmten Themen Kurzinformationen gibt, z.B. zur Grotte oder zum Gartentheater. Als Gemeinschaftsaktionen der Lotsen wurden auch
Exkursionen in thematischem Zusammenhang mit Herrenhausen und Gartenkultur durchgeführt, z.B. zum sogenannten Lavespfad in Derneburg und zur Marienburg, dem Stammsitz der Welfen.
In ständigem Kontakt mit Herrenhausen wird alles Wesentliche effektiv kommuniziert. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ronald Clark führte dazu, dass den Lotsen weitere Aufgaben anvertraut
wurden, so z.B. Taschenlampenführungen in der Grotte oder Betreuung der Besucher bei der Schmetterlingsausstellung 2018.
Auch die Gartenlotsen selbst profitieren vom Austausch mit den Besuchern, die ihrerseits manches zu berichten haben: eine Win-Win-Situation!
Äußerungen von Gartenlotsen :
„Dieses Ehrenamt ist abwechslungsreich und nie langweilig. Dafür sorgen dann auch die Besucher mit ihren Fragen und ihren persönlichen kleinen Geschichten oder Erinnerungen an Herrenhausen.
Unglaubliche Geschichten manchmal!“
„Ich fühle mich ‚gut‘ und ‚gebraucht‘ bei meinen Lotseneinsätzen. Das ist meine Motivation.“
„Also, es macht alles einen Superspaß, hat Niveau und bringt Kommunikation mit interessanten Menschen.“